Als Katzenbesitzer habe ich mir – wie viele andere – die Frage gestellt: Braucht man wirklich eine Krankenversicherung für Katzen? Die Antwort darauf ist nicht ganz so einfach, denn sie hängt von vielen Faktoren ab. In diesem Beitrag teile ich meine Gedanken und Erfahrungen dazu – vielleicht hilft es dir bei deiner Entscheidung.
🩺 Was ist eine Katzenkrankenversicherung überhaupt?
Eine Katzenkrankenversicherung funktioniert ähnlich wie unsere eigene Krankenversicherung. Je nach Tarif werden Tierarztkosten ganz oder teilweise übernommen – z. B. bei Operationen, Untersuchungen, Medikamenten oder sogar Impfungen. Es gibt dabei zwei Hauptarten:
- OP-Versicherung – übernimmt nur Kosten bei Operationen
- Vollversicherung – deckt zusätzlich auch Routinebehandlungen, Diagnostik und Vorsorge ab
💸 Was kostet das?
Die Beiträge richten sich nach Alter, Rasse und Gesundheitszustand der Katze. Für junge Katzen wie Milo & Findus gibt es oft günstigere Tarife. Eine OP-Versicherung bekommst du schon ab ca. 5–10 € monatlich, eine Vollversicherung kostet je nach Anbieter zwischen 20–40 € im Monat. Viele Versicherungen bieten einen Nachlass bei der Absicherung von mehreren Tieren an. Lassie gewährt bspw. 10% Rabatt bei Versicherung von zwei Tieren.
📉 Und was zahlt sich am Ende wirklich aus?
Katzen sind zwar robuster als man denkt, aber: Ein einziger Tierarztbesuch kann schnell über 100 € kosten – und eine OP sogar mehrere hundert oder tausend Euro. Wenn du z. B. eine Not-OP wegen eines verschluckten Fremdkörpers brauchst, kann das locker 1.000 € oder mehr kosten.
Ohne Versicherung muss man solche Summen aus eigener Tasche zahlen. Eine Versicherung federt das Risiko ab – besonders sinnvoll, wenn man keine Rücklagen hat oder sichergehen möchte, im Notfall nicht abwägen zu müssen, was man sich leisten kann.
👤 Persönlicher Erfahrungsbericht
Ich selbst bin mit Katzen aufgewachsen und hatte über die Jahre sehr unterschiedliche Erfahrungen:
- Eine meiner Katzen wurde über 18 Jahre alt und brauchte in all der Zeit nur die üblichen Impfungen, Wurmkuren und ein paar Vorsorgeuntersuchungen. In so einem Fall hätte sich eine Versicherung vermutlich nicht gerechnet – die Tierarztkosten waren insgesamt überschaubar.
- Eine andere Katze hingegen hat mich innerhalb von nur zwei Jahren über 10.000 € gekostet. Der Grund: mehrere Zahnbehandlungen, eine aufwendige Tumorentfernung und die anschließende Krebsbehandlung. In meinem Fall hatte ich zwar eine Versicherung abgeschlossen, allerdings war diese in den ersten drei Jahren stark gedeckelt. Dadurch musste ich einen erheblichen Teil der Kosten selbst übernehmen. Seitdem achte ich besonders darauf, dass die Leistungsbegrenzung in den Anfangsjahren nicht zu niedrig ausfällt.
- Letztlich ist es immer eine Abwägung: Entscheidet man sich für eine Versicherung, die bereits in den ersten Jahren unbegrenzte Leistungen bietet, aber nur 80 % der Kosten erstattet – oder wählt man eine Police mit 100 % Kostenerstattung, bei der die Leistungen jedoch in den ersten Jahren gedeckelt sind? Wenn – wie bei mir damals – bereits früh hohe Tierarztkosten anfallen, ist eine Versicherung mit unbegrenzten Leistungen, auch wenn sie nur 80 % erstattet, meist die bessere Wahl. Man vermeidet so, dass teure Behandlungen schnell das Limit sprengen und man auf hohen Restkosten sitzen bleibt.
Solche extremen Unterschiede zeigen: Man weiß nie, was kommt. Und gerade bei jungen Tieren lohnt sich eine Versicherung oft besonders – nicht nur wegen der besseren Aufnahmebedingungen, sondern auch, weil junge Katzen in den ersten Lebensjahren oft besonders aktiv (und damit unfallgefährdet) sind.
🧠 Mein persönliches Fazit
Ich habe mich lange informiert und mir folgende Fragen gestellt:
- Würde ich im Notfall problemlos mehrere hundert Euro aufbringen können?
- Möchte ich mich absichern, um im Ernstfall keine schwierige Entscheidung treffen zu müssen?
- Habe ich zwei Katzen – also potenziell doppelte Kosten?
Für mich war klar: Ja, eine Versicherung kann sich lohnen, vor allem bei jungen Katzen, weil die Beiträge niedrig sind und viele Anbieter keine bestehenden Vorerkrankungen versichern. Wer früh abschließt, profitiert also doppelt.
Du möchtest wissen welche Katzenkrankenversicherungen es gibt? Hierzu habe ich einen Beitrag mit einem großen Vergleich unterschiedlicher Versicherungen erstellt.
📌 Tipp zum Schluss
Manche Versicherer bieten auch Kombitarife mit OP-Versicherung + Vorsorgebudget an. Das ist ideal, wenn du regelmäßig impfst, entwurmst und deine Katze gut betreuen lässt. Achte dabei immer auf:
- Selbstbeteiligung (SB) – lohnt sich oft nur bei teureren Behandlungen
- Wartezeiten – meist 30 Tage, bei Unfällen sofort
- Jahreslimits & Erstattungssätze – diese machen oft den größten Unterschied
Wer keine Versicherung abschließen möchte, sollte monatlich Geld zurücklegen – z. B. 20–30 €, die man sonst in die Versicherung gesteckt hätte. So entsteht ein kleines Notfallpolster.