Im folgenden Beitrag erzähle ich die Geschichte unseres Katers Chrupek, den wir im Mai 2025 schweren Herzens über die Regenbogenbrücke gehen lassen mussten. Der Abschied von einem geliebten Haustier ist eine der schmerzlichsten Erfahrungen, die man machen kann – besonders, wenn dieses Tier ein fester Bestandteil des eigenen Lebens und Alltags war. Mit diesen Zeilen möchte ich mich von Chrupek verabschieden, seine Geschichte noch einmal erzählen und ihm auf diese Weise ein kleines Andenken schaffen.

Manchmal kommen Seelen in unser Leben, die nicht lange bleiben – aber alles verändern.
Chrupek war so eine Seele.

Als wir Chrupek über einenTierschutzverein adoptierten, dachten wir, wir würden einem jungen Kater aus Polen ein neues Zuhause schenken. Zwei Jahre alt sollte er sein, verwahrlost in einem Park gefunden, mit Fliegeneiern im Mund, ohne Lebenswillen, ohne Appetit. Im Katzenasyl wurde er aufgepäppelt – und wir verliebten uns in dieses besondere Wesen mit den großen, traurigen Augen.

Chrupek war nicht der typische Kuschelkater. Er brauchte Abstand, hatte seine Eigenheiten. Manchmal schubste er uns mit der Pfote weg, manchmal krallte er sich fest, wenn ihm etwas zu viel wurde. Und doch: Er suchte unsere Nähe. Schlief bei uns im Bett. Lag neben uns, streckte vorsichtig eine Pfote aus. Es war seine Art, Vertrauen zu zeigen. Und wir liebten ihn genau so, wie er war.

Nach wenigen Monaten hörte Chrupek plötzlich auf zu essen. Wir machten uns Sorgen. Der Tierarzt stellte FORL (eine schmerzhafte Zahnerkrankung) fest. 15 Zähne mussten entfernt werden – ein großer Eingriff. Dabei dann der nächste Schock: Chrupek war nicht zwei Jahre alt. Sondern über zehn. Eine ältere Seele in einem geschundenen Körper. Die OP war risikoreich – aber wir wollten ihm helfen.

Nach der Operation veränderte sich etwas. Chrupek schnurrte. Kam nachts zu uns. Schmiegte sich zum ersten Mal an unsere Beine. Zeigte uns seine Dankbarkeit – und seine Liebe. Doch er aß weiterhin nichts. Wir versuchten alles: Medikamente, frisch gekochtes Essen, spezielle Pasten, Suppen, Leckerlis aus aller Welt. Nichts half. Schließlich musste er stationär aufgenommen werden.

Geplant war eine Ernährungssonde. Doch beim letzten Ultraschall kam die traurige Wahrheit ans Licht: Lymphdrüsenkrebs im Endstadium. Seine Organe waren bereits stark befallen. Eine Heilung war nicht mehr möglich. Und wir mussten die schwerste Entscheidung treffen, die ein Mensch für sein Tier treffen kann.

Am Ende hielten wir ihn in unseren Armen. Tränen auf dem Fell. Und ein Stück unseres Herzens, das mit ihm ging.

Nur sechs Monate war Chrupek bei uns. Und doch war er unser Ein und Alles. Er hat uns gelehrt, was Vertrauen bedeutet. Was es heißt, Liebe nicht einzufordern, sondern zu verdienen. Was bedingungslose Fürsorge ist – auch dann, wenn sie weh tut.

In wenigen Tagen werden zwei Kitten bei uns einziehen. Zwei neue Leben, zwei neue Kapitel. Wir freuen uns auf sie – mit einem Lächeln und einem Schmerz zugleich. Denn Chrupek war kein Platzhalter. Er war Familie. Und wird es immer bleiben.

Lieber Chrupek,
wo auch immer du jetzt bist: Danke, dass du bei uns warst. Wir lieben dich. Und wir hoffen, dich eines Tages wiederzusehen.