Wer sich eine Katze zulegen möchte, steht früher oder später vor der Frage: Soll es ein Kater oder eine Katze sein? Beide Geschlechter haben ihre Eigenheiten, und die Entscheidung kann sich auf das Zusammenleben, das Verhalten und sogar auf das Sozialverhalten mit anderen Katzen auswirken. In diesem Ratgeber erfährst du, worin sich Kater und Katzen unterscheiden – sowohl äußerlich als auch charakterlich – und welches Tier besser zu deinem Lebensstil passt.
Wie erkennt man das Geschlecht bei Katzen?
Bei erwachsenen Katzen ist das Geschlecht meist leicht zu erkennen. Kater besitzen Hoden und einen Penis, während Katzen eine Vulva haben. Schwieriger wird es bei jungen Kitten: In den ersten Lebenswochen ist der Unterschied zwischen männlich und weiblich kaum sichtbar. Eine zuverlässige Bestimmung ist oft erst ab der sechsten bis achten Lebenswoche möglich.
Tipp: Halte das Kätzchen vorsichtig in Rückenlage und betrachte den Bereich unter dem Schwanz.
- Weibchen: Anus und Vulva sehen aus wie ein kleines „i“ (Punkt und Strich).
- Männchen: Anus und Penis erscheinen wie ein Doppelpunkt, mit sichtbaren Erhebungen (Hodensack).
Typische Verhaltensunterschiede zwischen Katze und Kater
Die Charakterunterschiede zwischen Kater und Katze sind teilweise genetisch bedingt, teilweise durch Erziehung und Erfahrungen geprägt. Dennoch gibt es gewisse Tendenzen, die bei der Entscheidung helfen können.
Weibliche Katzen – unabhängige Jägerinnen
- Sozial, aber selbstständig
- Bevorzugen häufig Jagdspiele
- Bilden mit anderen Weibchen stabile, harmonische Gruppen
- Können territorial sein, aber meist weniger raufbereit als Kater
Katzen sind von Natur aus gute Jägerinnen, da sie in der Wildnis den Nachwuchs versorgen müssen. Diese Fähigkeit zeigt sich oft im Spielverhalten – besonders bei Wohnungskatzen.
Männliche Kater – neugierige Entdecker mit Spieltrieb
- Verspielt, robust und oft verschmuster
- Neigen zu Revierverhalten (besonders unkastriert)
- Zeigen häufig eine enge Bindung zum Menschen
- Vertragen ruppigeres Spiel besser als Weibchen
Unkastrierte Kater markieren ihr Revier mit stark riechendem Urin und streunen gerne – nicht ideal für Wohnungshaltung. Eine Kastration kann diese Verhaltensweisen deutlich mildern.
Auswirkungen der Kastration auf Verhalten
Sowohl bei Katzen als auch bei Katern hat die Kastration einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten:
- Kater: Weniger Revierverhalten, kein Markieren mehr, ruhiger und anhänglicher
- Katzen: Keine Rolligkeit, entspannteres Wesen, oft verschmuster
Nach der Kastration sind beide Geschlechter meist leichter in Mehrkatzenhaushalten integrierbar.
Wer ist anhänglicher – Katze oder Kater?
Ob eine Katze verschmust oder eher distanziert ist, hängt weniger vom Geschlecht als vom individuellen Charakter ab. Trotzdem berichten viele Halter, dass kastrierte Kater anhänglicher und zutraulicher sind, während Katzen oft unabhängiger bleiben. Wissenschaftlich ist diese Tendenz jedoch nicht eindeutig belegt.
Wichtige Einflüsse auf den Charakter
Neben dem Geschlecht spielen folgende Faktoren eine große Rolle:
- Genetik: Die Wesenszüge der Elterntiere beeinflussen das Verhalten der Kitten.
- Frühe Sozialisierung: Kitten, die früh an Menschen gewöhnt werden, sind später oft zutraulicher.
- Umfeld: Ein ruhiges Zuhause mit liebevoller Zuwendung fördert das Vertrauen der Katze.
Katze, Kater oder beides? Das richtige Geschlecht für Mehrkatzenhaushalte
Wenn du mehr als eine Katze halten möchtest, solltest du auch das Zusammenspiel der Geschlechter bedenken:
Zwei Kater
- Verspielt und raufbereit
- Ideal für aktive Halter
- Harmonieren oft gut, wenn sie kastriert sind
Zwei Katzen
- Ruhigeres Miteinander
- Weniger körperbetontes Spiel
- Häufig harmonisch, besonders bei Schwestern oder Mutter-Tochter
Katze und Kater
- Kann funktionieren, birgt aber Konfliktpotenzial
- Der Kater spielt oft wilder als die Katze möchte
- Voraussetzung: Beide sollten kastriert sein und charakterlich zueinander passen
Was tun, wenn es zwischen Katze und Kater kracht?
Nicht jede Katzengruppe ist automatisch harmonisch. So kannst du Konflikte entschärfen:
- Genügend Rückzugsorte schaffen
- Pro Tier mindestens eine eigene Toilette
- Getrennte Futterstellen einrichten
- Ruhephasen respektieren
- Im Notfall: Tierpsychologen zurate ziehen
Fazit: Katze oder Kater – wer passt besser zu dir?
Am Ende ist weniger das Geschlecht entscheidend als Charakter und Persönlichkeit der Katze. Wenn du ein verspieltes, zutrauliches Tier suchst, kann ein kastrierter Kater gut zu dir passen. Möchtest du lieber eine selbstständige, ruhige Begleiterin, ist eine Katze vielleicht die bessere Wahl.
Wichtig: Lerne das Tier vor der Adoption kennen und achte auf die gegenseitige Sympathie – sie entscheidet mehr als jedes biologische Merkmal.