Wenn Haustiere entlaufen, beginnt für Halter oft eine nervenaufreibende Suche. Während Hunde in der Regel ein Halsband mit Marke oder GPS-Tracker tragen, sind Katzen deutlich seltener „ausgestattet“. Der Grund: Ein Halsband kann bei Streifzügen durch Hecken, Zäune oder Bäume schnell zur Gefahr werden – Strangulation nicht ausgeschlossen. Gerade Wohnungskatzen, die versehentlich entkommen, sind dadurch besonders schwer auffindbar.
Die Lösung: Ein Mikrochip unter der Haut
Eine sichere, dauerhafte und unsichtbare Alternative ist der Mikrochip. Dieser winzige RFID-Transponder – etwa so groß wie ein Reiskorn – wird von Tierärzt:innen mit einem kurzen Piks unter die Haut gesetzt, meist im Nackenbereich. Der Eingriff ist kurz und in der Regel völlig unproblematisch. Anschließend wird die Katze mit ihrer Chipnummer bei einem Haustierregister (wie TASSO oder FINDEFIX) registriert – und ist damit jederzeit identifizierbar, sollte sie gefunden werden.
Tierheime, Tierärzte und Tierschutzvereine verfügen über Lesegeräte, mit denen der Chip schnell ausgelesen werden kann. So lässt sich der Halter meist innerhalb weniger Minuten ermitteln und kontaktieren. Gerade bei Freigängern oder entlaufenen Wohnungskatzen ist das Gold wert.
Was kostet das Chippen einer Katze?
Die Kosten setzen sich aus dem Preis für den Chip und dem Honorar des Tierarztes zusammen:
- Chip (inkl. Materialkosten): 30–60 €
- Implantation durch Tierarzt (laut GOT): ca. 19,23 € + MwSt.
- Eventuelles Auslesen des Chips: 3–10 €
👉 Gesamtkosten: etwa 50–80 Euro – ein überschaubarer Betrag für die Sicherheit deiner Katze.
Tipp 1: Wenn deine Katze ohnehin geimpft werden muss, kannst du das Chippen direkt beim gleichen Tierarzttermin erledigen – das spart Zeit und reduziert den Stress für dein Tier.
Tipp 2: Viele Katzenversicherungen beinhalten ein Vorsorgebudget. Häufig werden hier auch die Kosten für das Chippen erstattet. Spreche hier gerne mit deiner Versicherung.
Pflicht oder freiwillig?
Eine generelle Chip-Pflicht für Katzen gibt es in Deutschland (noch) nicht – allerdings haben über 800 Städte und Gemeinden, insbesondere in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Hessen, eine Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht für Freigängerkatzen eingeführt. Informiere dich am besten bei deinem örtlichen Ordnungsamt über die Regelung in deinem Wohnort.
Unabhängig davon ist ein Chip bei jeder Katze sinnvoll, insbesondere wenn sie:
- Freigänger ist
- auf einen Balkon mit Ausbruchgefahr darf
- mit auf Reisen (z. B. ins Ausland) genommen wird – denn nur gechippte Tiere dürfen einen EU-Heimtierausweis erhalten!
Fazit: Kleiner Chip, große Sicherheit
Das Chippen deiner Katze ist ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung. Im Ernstfall kann er entscheidend dazu beitragen, dass deine Mieze schnell und sicher wieder nach Hause findet – ohne Halsband, aber mit digitaler „Adresse“. Und für unter 80 Euro bekommst du ein gutes Stück Sicherheit und Seelenfrieden.
Schon gechippt? Wenn deine Katze bereits einen Chip trägt: Super! Vergiss nicht, sie auch bei einem Haustierregister anzumelden – sonst ist der Chip nutzlos.
Du möchtest wissen, ob deine Katze bereits einen Chip trägt? Tierärzt:innen oder Tierheime können das in wenigen Sekunden prüfen.