Wie meine Katze mir gezeigt hat, wie wichtig eine Versicherung ist

Es fällt mir nicht leicht, diese Zeilen zu schreiben. Aber ich denke, sie könnten anderen helfen, eine Entscheidung zu treffen, die im Ernstfall über viel Geld – und vielleicht sogar über Leben und Tod – entscheiden kann.

🧡 Chrupeks Geschichte

Ich habe Chrupek aus dem Tierschutz adoptiert. Er stammte aus Polen und wurde dort in einem verwahrlosten Zustand in einem Park gefunden – abgemagert, kraftlos, voller Schmerzen. Sein Maul war so stark von einem bakteriellen Befall betroffen, dass er kaum noch fressen konnte. Zum Glück wurde er vom Tierschutz liebevoll aufgepäppelt, bis er stark genug war, um in ein neues Zuhause zu ziehen.

Als er bei uns einzog, hieß es, er sei etwa zwei Jahre alt – jung, aber mit einer harten Vergangenheit. Wir freuten uns darauf, ihm endlich zeigen zu können, wie es ist, geliebt zu werden, Sicherheit zu haben und einfach Katze sein zu dürfen. Doch leider wurden die kommenden Monate eine emotionale Achterbahnfahrt.

🚑 Die ersten Warnzeichen

Schon kurz nach seinem Einzug häuften sich die gesundheitlichen Probleme. Zunächst waren es „kleinere“ Dinge wie Durchfall, Flöhe und Würmer – nichts Ungewöhnliches bei ehemaligen Streunern, aber dennoch belastend. Dann kam eine Blasenentzündung hinzu. Jede Behandlung kostete Zeit, Energie – und Geld. Ich war trotzdem zuversichtlich: Wir kriegen das hin.

Doch nach etwa einem halben Jahr geschah etwas, das mich zutiefst beunruhigte: Chrupek hörte plötzlich auf zu fressen. Für Katzen ein ernstes Warnsignal. Also ging es direkt zum Tierarzt. Die Diagnose: FORL – eine sehr schmerzhafte Zahnerkrankung, bei der sich die Zahnsubstanz auflöst und nur eine vollständige Zahnentfernung Linderung verschaffen kann. Bei Röntgenaufnahmen in der Tierklinik zeigte sich, dass 15 Zähne betroffen waren.

🧓 Ein unerwartetes Detail

Bei diesen Untersuchungen stellte sich auch etwas anderes heraus: Chrupek war nicht, wie angenommen, zwei Jahre alt. Vielmehr sprach der Zustand seines Kiefers und seiner Knochen dafür, dass er bereits deutlich über zehn Jahre alt sein musste. Diese Erkenntnis war ein Schock – und erklärte rückblickend auch einige seiner gesundheitlichen Probleme.

Die Zähne mussten entfernt werden. Solche OPs verlaufen in der Regel gut. Katzen fressen meist nach wenigen Tagen wieder, erst weiches Futter, dann oft sogar wieder Trockenfutter.

😢 Der schwere Weg danach

Doch bei Chrupek war es anders. Auch nach der Operation wollte er einfach nichts essen. Wir brachten ihn erneut in die Klinik, wo er stationär aufgenommen wurde. Man versorgte ihn über Infusionen mit Nährstoffen, plante bereits die Anlage einer Ernährungssonde.

Doch bevor es dazu kam, ließ die Tierärztin einen Ultraschall machen – sie hatte eine Vermutung. Leider bestätigte sich diese: Chrupek hatte Lymphdrüsenkrebs. Ein fortgeschrittener Tumor, der ihm still und heimlich jede Kraft geraubt hatte.

Wir mussten die schwerste Entscheidung treffen, die man als Tierhalter treffen kann – und ihn gehen lassen.

💸 6 Monate, 4.500 € – und viele Tränen

In den knapp sechs Monaten, die Chrupek bei uns war, entstanden Tierarztkosten von über 4.500 €. Eine enorme Summe – und für viele Menschen schlicht nicht bezahlbar. Ich selbst hatte zum Glück eine Versicherung abgeschlossen. Doch ich hatte mich für eine günstige Variante entschieden, die in den ersten drei Jahren stark gedeckelt war. Erst ab dem vierten Jahr hätte sie unbegrenzte Leistungen übernommen.

So musste ich einen Großteil der Kosten selbst tragen – was mich in dieser ohnehin emotional belastenden Zeit zusätzlich gefordert hat. Dennoch bin ich froh, dass zumindest ein kleiner Teil übernommen wurde.

📝 Mein Fazit: Versicherung – Ja, aber richtig!

Ich möchte auf keinen Fall von einer Adoption aus dem Tierschutz abraten. Im Gegenteil: Es ist so wichtig, diesen Tieren ein liebevolles Zuhause zu geben. Chrupek war ein unglaublich dankbarer Kater, der trotz all seiner Schmerzen eine unglaubliche Nähe und Zärtlichkeit ausstrahlte. Ich bin froh, dass ich ihm in seinen letzten sechs Monaten Liebe, Geborgenheit und Ruhe schenken konnte.

Aber: Ich möchte jedem dringend empfehlen, sich mit dem Thema Katzenversicherung ernsthaft auseinanderzusetzen – insbesondere dann, wenn man eine Katze adoptiert, bei der der gesundheitliche Hintergrund nicht ganz klar ist.

Achte darauf, wie hoch die Erstattungen in den ersten Jahren sind, ob Zahnerkrankungen wie FORL eingeschlossen sind und ob es eine Altersgrenze bei Vertragsabschluss gibt. Eine vermeintlich günstige Police kann im Ernstfall teuer werden.

📌 Mein Tipp:

Wenn du keine Rücklagen von mehreren tausend Euro hast, dann nimm lieber eine Versicherung, die auch in den ersten Jahren eine hohe oder unbegrenzte Deckung bietet – auch wenn sie „nur“ 80 % der Kosten übernimmt. Im Notfall kann das über Leben und Tod entscheiden – oder zumindest darüber, ob du deinem Tier helfen kannst, ohne dich selbst finanziell zu überfordern.

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Matze

Ich bin Matze, leidenschaftlicher Katzenmensch seit ich denken kann. Aktuell leben die beiden Kitten Milo & Findus bei mir – zwei kleine Chaoten, die mein Leben auf den Kopf stellen und gleichzeitig mein Herz erobert haben. 🐾

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